III. St.G. 2 "Immelmann"
Wappen der III. St.G. 2 'Immelmann' auf Egon Stoll-Berberichs JU 87 B
Erst nach Osten...
Berberich verlegt mit der Staffel für wenige Tage nach Stolp-West1, nämlich von Anfang September bis zum 8. September 1939, und anschließend, vom 8. September 1939 bis Oktober 1939 nach Vinné, Slowakei. Auch von diesen Standorten gibt es zahlreiche Bilder, wobei diese auch weiterhin eher "gemütlichen und touristischen" Charakter haben.

...dann nach Norden...
Im Oktober 1939 geht es Richtung Westen und in einer Ansichtskarte vom 1. November 1939 schreibt Egon Berberich seinen Eltern, dass er nun an seinem neuen Standort in der Nähe Bremens, nämlich in Rotenburg, sei. An diesem Tag wird er zudem zum Feldwebel befördert und erhält das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Wie lange er dort liege, wisse er nicht, "eventuell überwintere" die Staffel dort. Über Weihnachten erhält er Heimaturlaub und verbringt die Feiertage bei seiner Frau, mit der er nun in Thamsbrück gemeinsam lebt.

...dann zum Offizierslehrgang...
Neben den Standorten der III St.G 2 ist auch Neuhausen-Trausitten (Nähe Königsberg, heutiges Kaliningrad) für Berberich eine Zwischenstation. Hier durchläuft Egon Berberich vom 15. Februar 1940 bis zum 27. April 1940 erfolgreich einen Kriegsoffizier-Nachwuchslehrgang. Am 1. April wird er zum Oberfeldwebel befördert. Am 26. April 1940 wird er zum Offiziersanwärter ernannt und erlangt am 1. September 1940 den Dienstgrad Leutnant d. R. (der Reserve; Reserveoffizier). Auch von der Zeit in Neuhausen-Trausitten gibt es einige Bilder, die Egon Berberich beim Antreten, im Lehrsaal, auf der Stube und auf einem Gruppenbild zeigen.

...und mitten in die Battle of Britain
Nach dem Lehrgang beginnt der Alltag wieder, Egon Berberich wird im "Westfeldzug"2 eingesetzt und kämpft in Frankreich und bei der "Schlacht um England". Insbesondere die Angriffe auf die englische Küste erweisen sich als äußerst verlustreich für die Luftwaffe und insbesondere für die langsamen und schwerfälligen Junkers 87. Trotzdem berichtet Berberich in einem Brief an seine Eltern vom 12. Juni 1940 euphorisch von den Ereignissen. Er schreibt:
"Im Felde, 12.6.40, Liebe Eltern! 4 Wochen sind wir nun erst auf dem westlichen Kriegsschauplatz [...] Hoffentlich [...] habe [ich] weiter so unglaubliches Schwein, wie es schon des Öfteren der Fall war, dann können wir uns vielleicht bald gesund wieder sehen. Nehmt es mirbitte nicht übel, wenn ich sehr wenig schreibe, aber wir sind froh, wenn wir uns für kurze Zeit lang legen können. Das wichtigste teile ich Euch immer mit durch Maria. Euch geht es hoffentlich noch ebenso gut wie mir. Laßt mal etwas von Euch hören. Bis jetzt habe ich noch keine Zeile von Euch. Herzliche Grüße auch an Frau Kirchbach u. Fam. Schmidt Euer Egon"
Sein damaliger Kommandeur Mahlke zeigt sich beeindruckt von Stoll-Berberichs Belastbarkeit. Bei einem Angriff auf die englische Küste wird seine komplette Staffel aufgerieben und Egon kehrt als einziger zurück. Selbst sein Bordfunker - schwer getroffen - kann nicht gerettet werden und verblutet kurz vor der Landung. Stoll-Berberich zeigt sich unbeeindruckt und steigt beim nächsten Einsatz sofort wieder in die Maschine.
[...] It was about this time that Leutnant Stoll-Berberich joined us. He was posted to our Gruppe from StG 2 after having been the only pilot in his Staffel to return uninjured from Dinort's disastrous cross-Channel foray of 16 August. An outstanding personality, he gave no indication of being in the least affected by what must have been a traumatic experience. On every one of his missions with us he was to display the courage and daring, combined with a confidence in his own abilities, that was the hallmark of a good Stuka pilot.[...]
Abstecher zum Jagdgeschwader 51
Aufgrund seiner Erfahrungen als einer der ersten Sturzkampfpiloten der Luftwaffe wird Egon Stoll-Berberich zum JG 51 beordert, um dort ab dem 1. Oktober 1940 die Flugzeugführer des Geschwaders im Bombenabwurf mit der Me 109 auszubilden und zu trainieren. Auch in den kommenden Jahren wird er regelmäßig die Ausbildung junger Piloten leiten.

Zeit für etwas Neues - III. St.G. 1
Nach seiner Dienstzeit bei der St.G. 2 und seinem Abstecher zum JG 51 wechselt er zur III. St.G. 1 mit welccher er die schwierigste Zeit und die meisten Einsätze fliegen wird. Nach den Einsätzen mit den "Immelmännern" an der Kanalküste geht es Richtung Süden. Angriffe gegen Malta mit der neuen Einheit...

Vinné, Slowakei, September / Oktober 1939

Impressionen aus Vinné, Slowakei, September / Oktober 1939

Impressionen aus Vinné, Slowakei, September / Oktober 1939

Offizierslehrgang in Neuhausen-Trausitten 15.02.1940 - 26.04.1940

Egon Stoll-Berberich beim Offizierslehrgang in Neuhausen-Trausitten 15.02.1940 - 26.04.1940

Egon Stoll-Berberich beim Offizierslehrgang in Neuhausen-Trausitten 15.02.1940 - 26.04.1940

Belgien, Frankreich, Englischer Kanal

Zerstörte Städte, Kirchen und Brücken in Belgien und Frankreich, Soldatengräber in Frankreich, Kriegerdenkmal Chateau Thierry 1914-1918, Am Ärmelkanal

Zerstörte Städte, Kirchen und Brücken in Belgien und Frankreich, Soldatengräber in Frankreich, Kriegerdenkmal Chateau Thierry 1914-1918, Am Ärmelkanal

Angriffe auf Schiffe im Kanal und die Beisetzung von Kameraden

Angriffe auf Schiffe im Kanal und die Beisetzung von Kameraden

Angriffe auf Schiffe im Kanal und die Beisetzung von Kameraden in Frankreich

Ausbildung "Bombenabwurf mit der Me 109" beim JG 51

Unbekannter Kamerad von Egon Stoll-Berberich vor einer Me 109, Bild entstand vermutlich während seiner Tätigkeit als Ausbilder beim JG 51 im Oktober 1940

Unbekannter Kamerad von Egon Stoll-Berberich vor einer Me 109, Bild entstand vermutlich während seiner Tätigkeit als Ausbilder beim JG 51 im Oktober 1940


Übersicht Standorte mit der III. St.G. 2 'Immelmann' (Sept. 1939 - 11. Oktober 1940)

Standorte während der Zeit bei der III. St.G. 2 'Immelmann' (Sept. 1939 - 11. Oktober 1940)

Standorte während der Zeit bei der III. St.G. 2 'Immelmann' (Sept. 1939 - 11. Oktober 1940)

Anmerkungen und Links
1. Siehe auch Homepage "Stolper Heimatkreis e.V. - Flugplatz in Stolp-West"
2. Die im Rahmen des "Westfeldzugs" bekannten Standorte waren: Mannheim, Nörvenich Ollesheim, Ochamps Saint Hubert, Laon, Château-Thierry, Beaulieu, Saint Pierre sur Dives